Zum 80. Todestag des Theologen und Widerstandskämpfers:
Bonhoeffer im Fokus: Theologie, Musik, aktuelle Debatte
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17.04.2025
kf
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Zum 80. Todestag des evangelischen Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer laden die Evangelisch-reformierte Buchenbuschgemeinde Neu-Isenburg und die Evangelische Erasmus-Alberus-Gemeinde Dreieich zu einer hochaktuellen Veranstaltungsreihe ein. Die vierteilige Veranstaltungsreihe widmet sich Bonhoeffers Leben, seiner Theologie und seinem mutigen Widerstand gegen das NS-Regime. Sie beleuchtet die bleibende Relevanz seines Denkens für unsere Zeit und lädt unter der Überschrift „erinnern – gedenken – mahnen – aufrütteln“ zur Reflexion darüber ein, was heute Widerstand in Bonhoeffers Gedenken bedeutet.
Dietrich Bonhoeffer, der durch sein theologisches Werk und seinen mutigen Einsatz gegen das NS-Regime zu einer der prägendsten Persönlichkeiten der Kirchengeschichte wurde, rief dazu auf, Verantwortung zu übernehmen und sich gegen Unrecht zu stellen. Sein Vermächtnis ist bis heute aktuell und stellt die Frage, wo heute Widerstand geboten ist.
Wem „gehört“ Bonhoeffer? Vortrag und Gespräch über Instrumentalisierung des Widerstands
Am Montag, 23. Juni, um 18 Uhr findet ein Vortrags- und Gesprächsabend mit Prof. Dr. Florian Höhne, dem 1. Vorsitzenden der Internationalen Dietrich-Bonhoeffer-Gesellschaft statt. Er wird sich mit der Frage auseinandersetzen, wem Bonhoeffer "gehört". Der Titel der Veranstaltung: „Wem ‚gehört‘ Bonhoeffer? – Gegen rechte Instrumentalisierung und Vereinnahmung von Bonhoeffer – Was bedeutet heute Widerstand in seinem Gedenken?“
Die von Pfarrerin Susanne Lenz moderierte Veranstaltung bezieht sich auch auf den US-amerikanischen Film über Bonhoeffer, der ab März 2025 in deutschen Kinos gezeigt wird und Bonhoeffer auf unverantwortliche Weise umzeichnet und instrumentalisiert.
Vortragsabend mit Kirchenpräsidentin Christiane Tietz
Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet ein Video-Vortrags- und Gesprächsabend mit Prof. Dr. Christiane Tietz, Kirchenpräsidentin der EKHN und Autorin einer Bonhoeffer-Biographie. Unter dem Titel „Dietrich Bonhoeffer – Theologe im Widerstand“ gibt sie Einblicke in Leben, Denken und Wirken Bonhoeffers und spricht darüber, was er ihr als Christin und Theologin bedeutet.
Gerade in einer Zeit, in der die Versuchung groß ist, sich angesichts komplexer politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen ins Private zurückzuziehen, lädt die Auseinandersetzung mit Bonhoeffers Haltung dazu ein, Verantwortung für eine gute Zukunft zu übernehmen. Der Abend fragt auch danach, inwiefern Bonhoeffers Denken Impulse für die Gegenwart geben kann. Der Vortrag beginnt am Mittwoch, 29. Oktober, um 18 Uhr statt. Die Moderation übernimmt Susanne Lenz, die auch für Informationen zur Verfügung steht (Telefon: 06102-39556, E-Mail: susanne.lenz@ekhn.de). Anmeldungen bitte per E-Mail an susanne.lenz@ekhn.de.
Reihe greift aktuelle Debatte um Bonhoeffer-Film auf
Die jüngste Verfilmung von Bonhoeffers Leben (Todd Komarnicki, „Bonhoeffer“, 2024) sorgt für Kritik, da sie sein Wirken auf eine Weise darstellt, die nicht der historischen Realität entspricht. Auch laut EKHN-Kirchenpräsidentin Christiane Tietz wird Bonhoeffer hier für christlich-fundamentalistische Zwecke instrumentalisiert. Die Darstellung widerspricht seinem offenen, dialogorientierten Theologieverständnis und droht, seine Botschaft zu verfälschen. Die Veranstaltungsreihe greift diese Debatte auf und möchte dazu anregen, sich mit Bonhoeffers tatsächlichem Vermächtnis auseinanderzusetzen.
Weitere Informationen zur Reihe sind erhältlich bei Pfarrerin Susanne Lenz, susanne.lenz@ekhn.de, Telefon (06102) 39556.
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